Kein Frühling in den Rocky Mountains

| 12. April 2013 | 3 Kommentare

Time flies. Der letzte Eintrag ist wohl schon wieder eine Woche her, beim letzten Artikel hatte Dortmund noch gar nicht die vielen Chancen im Hinspiel vergeben, eben haben wir schon das Rückspiel und den verdienten Sieg in der Nachspielzeit gesehen. Letzten Mittwoch war dann also wieder ein Spät-Start, nach dem BVB-Spiel sind wir in Richtung San Francisco, sind durch die Stadt gelaufen und zur Golden Gate Bridge gefahren. Es war schon einiges an Nebel da, allerdings noch wenig genug, um das rote Monstrum zu sehen. Die Besucher, die nach uns kamen, hatten da schon weniger Glück. Nach einem Spaziergang durch den Nebel und über die Brücke, von der sich schon über 1300 Leute gestützt haben (nach dem 1000. Selbstmörder haben die Behörden aufgehört zu zählen, war wohl zu deprimierend).

versunken im Nebel

versunken im Nebel

Am nächsten Morgen mussten wir mal wieder früh aufstehen, um zum Flughafen zu kommen, es ging weiter in Richtung Norden, also leider auch weiter Richtung Kälte. Nach einer Zwischenlandung in Seattle sind wir abends in Edmonton in Zentralkanada angekommen und wurden von Emma und ihrem Vater abgeholt, ausnahmsweise kannten wir mal wieder unsere Gastgeber. Die Temperatur lag knapp unter null, gefühlt für uns bei etwa -20. Bei Emma angekommen gab es Essen für uns, wir konnten unsere Wäsche waschen und haben sogar einen eigenen Raum mit TV (den wir erst nicht dachten zu nutzen, aber Champions League wird auch hier übertragen) und Aussicht über die weiß/ graue Stadt.

Den ersten Morgen im Schnee haben wir mit einer Laufrunde begrüßt, um in Deutschland wieder halbwegs fit zu sein. Emma hatte ihren letzten Arbeitstag in der Uni und hat das mit ihren Kollegen in einem Cafe gefeiert, wo wir natürlich auch mit sind und das französisch- kanadische Poutine, Pommes mit irgendeiner Soße, gegessen haben. Von dort ging’s direkt weiter zu Mallarie und Phil, zwei Freunden von Emma. Es wurde ein wirklich lustiger Abend, wir haben den Zweien das Spiel Schweinerei erklärt, dass sie für ein paar Wochen völlig anders gespielt haben, ein verrücktes Computerspiel gespielt und einen Film geguckt. Es wurde etwas später als erwartet, Busse kamen nicht mehr und bei der Kälte wollten wir wirklich nicht nach Hause laufen. Nach einer Nacht auf dem Sofa haben wir uns am nächsten Morgen mit Thyssen und Tim zum Frühstücken getroffen. Die zwei haben uns zum Glück auch noch nach Hause gefahren (länger hier zu laufen wird irgendwann wirklich kalt, vor allem wenn man nicht allzu viele Klamotten dabei hat!), wo schon das nächste Essen in Vorbereitung war. Fabi hat tatkräftig beim Kochen und Tischdecke bügeln geholfen, ich war einkaufen. Emmas Schwester Claire ist zum Essen gekommen und es gab Festmahl Nummer eins. Mit der Familie ist es eigentlich immer lustig, wir haben dann zusammen auch noch einen Film, Shawshank Redemption, geguckt.

Columbia Icefields

Columbia Icefields

Sonntag war es wieder Zeit für mich zu laufen, danach sind Emma, Fabi und ich in die größte Mall in Edmonton gefahren. Von außen sah sie wirklich hässlich auch, innen hat sie ein bisschen an Dubai erinnert: Wasserpark, Seelöwen und Freizeitpark inklusive. Emma und Fabi sind einmal mit der größten Achterbahn gefahren, wir haben griechischen Salat gegessen und bei den Judomeisterschaften zugeguckt. Abends gab es Festmahl Nummer zwei, Anna, eine Freundin der Familie ist vorbei gekommen und hat Brot gebacken, Emmas Eltern alles Mögliche Andere gekocht. Zum Abschuss des Abends mussten wir noch irgendeine Liebslingsschnulze der Familie gucken, von dessen Brillanz sie uns trotz mehrstündigen Versuchen nicht überzeugen konnten.

Um noch ein bisschen von Edmonton zu sehen sind wir Montag in das Landesparlament von Alberta und haben uns eine Debatte angeguckt, die Politiker sind hier auch gut im Theater machen! Dienstag war erst wieder laufen angesagt bevor wir uns mit etwa 25 Kanadiern getroffen haben, die alle entweder schon in Kassel waren oder dieses Jahr nach Kassel kommen. Da ich ja letztes und dieses Jahr als Gastgeber Teil der Veranstaltung war, waren wir willkommen, das free food in Anspruch zu nehmen. Wie in alten Neuseelandzeiten, alles was kostenlos ist, lässt man sich nicht entgehen! Wir sind dazu eine Stunde in einem eisigen Bus gefahren, hat sich aber auf jeden Fall gelohnt. Dabei war auch Adam, der in Kanada geboren ist, deutsche Wurzeln hat und durch ein Praktikum sächsischen Akzent spricht. Fabi und ich wussten anfangs beide nicht, woher er denn nun kommt…

auf der Rückfahrt

auf der Rückfahrt

Kurzfristig hat Emmas Mutter angeboten, uns zu den Rocky Mountains zu fahren, Mittwochnachmittag sind wir nach Banff in den Rockies. Beeindruckende Hotels, beeindruckende Landschaft, noch beeindruckendere Berge! Ich bin eindeutig kein Fan vom Winter oder kaltem Wetter, aber da hatte es etwas wirklich Schönes, hoffentlich lässt sich das Ski fahren in Deutschland noch organisieren.

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Kategorie: Blog, On the road

Über den Autor ()

Ich war 8 Monate als Work and Traveler in Neuseeland und habe darüber gebloggt. Nach dem Abi ging es mit einem Freund los, es war definitiv die bisher beste Zeit des Lebens! Ich war in fast allen Ecken Neuseelands, habe unglaublich viele nette Leute und neue Freunde kennengelernt und zur Finanzierung auf Plantagen und auf dem Bau gearbeitet. Jetzt wieder in Deutschland studiere ich in Hannover und bin Autor der meisten Beiträge auf dieser Website ;-)

Kommentare (3)

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  1. Sven sagt:

    also jan, wenn ich hier so aus dem fenster schaue…in den alpen liegt noch schnee 😀 😛

  2. Lea sagt:

    Seit ihr denn da Ski gefahren?
    In fast einer Woche dürft ihr das hoffentlich warme Deutschland begrüßen … bringt bitte nicht die kälte aus Canada mit. Sonst dürft ihr natürlich gerne mir etwas mitbringen :9

  3. Stefen sagt:

    Skifahren in Deutschland???
    Ich glaube ich höre nicht richtig?

    Nach dem kältesten und vorallem längsten Winter, den ich in meinem Leben in Deutschland erlebt habe, habe ich all meine Macht und Beziehungen versucht einzusetzen, um es endlich wärmer werden zu lassen!
    Ohne Erfolg!

    Mit dem letzten Mittel, dem Hinweis, dass in einer Woche mein Sohn wiederkommt, konnte ich erwirken, dass die Temperaturen langsam steigen, ja am Sonntag sogar die 20C geknackt werden sollen.
    Die mußte ich mit Regen ergaunern.

    Und jetzt schreibst du was von Skifahren?

    Fall mir bitte nicht in den Rücken.

    Das erste Badminton Trainingslager ist organisiert!

    Die ersten Vorbereitungen für den ersten Triathlon sind am laufen!

    So sieht es aus….

    Freue mich sehr auf dich!

    Die Sonne wartet auf euch…

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