Endlich unterwegs!
Es regnet, es stürmt, es stinkt ab und zu nach Schwefel – wir sind in Rotorua! Nach 6 Wochen Arbeiten in Tauranga sind wir endlich unterwegs und schlafen gleich die zweite Nacht im Van. Ein bisschen kleiner, aber gemütlich und vor allem mit viel Zeit sind wir jetzt unterwegs in Richtung Süden.
Aus der einen Nachtschicht für mich wurden drei, Joe hat mich gefragt, ob ich noch länger arbeiten könnte, weil er so schnell nicht die anderen für die Nacht anlernen kann. Ich habe in drei Tagen 30 Stunden gearbeitet, davon 22 als Nachtschicht und war dadurch ziemlich fertig. Mit dem neuen Fleece war es aber zumindest nicht mehr kalt, ich hatte zwei T-Shirts, zwei Fleece, meine Jacke und eine Regenjacke an. Dazu Hose in die zwei Paar Socken, Handschuhe, Schal und zwei Kaputzen – als ich Max aus unserem Hostel in der letzten Nacht angelernt habe, war er die Bestätigung, dass ich nicht zu viel an hatte. Ein paar Kiwiäste sind in der kältesten Nacht leider trotzdem abgestorben, trotz aller Heizungen und zusätzlichen Feuer.
Freitagmorgen bin ich um halb eins von der Nachtschicht zurück gekommen, wir haben alle Sachen ins Auto gepackt und von denen, die nicht arbeiten waren, verabschiedet. Für Fabi waren wir noch auf der Suche nach einer Gitarre, die sich bisher leider noch nicht finden lassen hat.
Der Highway nach Rotorua war zwar schnell gefunden, wir mussten aber ziemlich schnell feststellen, dass „Highway“ nicht unbedingt mit Landstraßen oder in Deutschland gleichzusetzen ist (dass sie keine Autobahnen sind, hatten wir ja schon gelernt). Mit teilweise 30km/h und bergauf im zweiten Gang musste sich der Van und Fabi durch die Kurven quälen und unglaublich schlechte Straßen fahren während ich zumindest ein bisschen des fehlenden Schlafs nachholen konnte.
Endlich angekommen, hat auch uns der Schwefelgeruch durch die Lüftung begrüßt. Hier gibt es jede Menge Löcher in der Erde, aus denen heißes Wasser aufsteigt und recht unangenehm riecht…
Kostenlose Parkplätze waren erstmal schwer zu finden, überall stehen eigentlich antike Parkuhren rum. Auf dem Krankenhausparkplatz haben wir dann Pause gemacht und den Lake Rotorua angeguckt und sind im Kuirau Park, in dem es hot springs gibt, spazieren gegangen. Auf dem Grund graue Teiche mit völlig klarem, blubbernden Wasser, dazu Dampf und Gestank, schon eine etwas eigene Sehenswürdigkeit.
Nebenan haben wir einen leeren Parkplatz mit öffentlichen Toiletten gefunden, der ein bisschen abseits von allem steht und uns als super geeigneter Campingplatz erschien. Geweckt wurden wir am nächsten Morgen gegen sechs Uhr von einem lauten Motor direkt neben unserem Van, aber es gibt ja Ohrstöpsel. Als um neun der Motor immernoch lief, bin ich mal raus, wir waren eh früh ins Bett. War doch tatsächlich Markt auf diesem einsamen Parkplatz, eine Menge Verkäufer in ihren Vans und noch viel mehr Autos von denen, die einkaufen wollten. Wir haben Tisch und Campingstühle ausgepackt und vor vielen erstaunten Blicken gefrühstückt.
Um ein bisschen die Elektronik zu laden, gings danach in die Bücherei. Aus der geplanten Stunde wurden drei, wir waren mal wieder die letzten in einer Bücherei und wurden nach draußen begleitet. Deswegen musste die Wanderung im Redwood Forest ein wenig kürzer ausfallen, bei dauerhaftem leichten Regen haben anderthalb Stunden aber gereicht. Auch im Wald gibt es heiße, stinkende Seen, mit den Bäumen darum sah das wirklich beeindruckend aus. Unterwegs habe ich meinen ersten Geocache auf der Reise gefunden, viel später als geplant, aber besser als nie. Schöne Grüße an dieser Stelle an Matze und Steffen, wenn ich wieder da bin, müssen wir mal wieder was Größeres angehen!
Auf dem Rückweg haben wir Milch fürs Müsli und fünf Packungen Chips gekauft, weil wir eine Rabattaktion falsch verstanden haben. 4 Tüten für 5$, wir haben leider die falschen Tüten und dann auch noch eine zu viel eingepackt. Aber Chips sind ja auch schon recht lecker, so schlimm war es also nicht, außerdem amüsieren wir uns gerade prächtig über unsere Kaufwut. Morgen werden wir uns für 9$ pro Person wohl eine Nacht auf einem Hostelparkplatz einbuchen, sodass wir Küche und Dusche benutzen können, aber im Van schlafen. Leider soll es viel regnen, irgendwelche Aktionen werden also spontan geplant. Vielleicht findet sich ja noch eine Gitarre…
Kategorie: Blog, Neuseeland
Unterwegs in Richtung Süden – das bedeutet bei uns unterwegs in Richtung Wärme. Bei euch ist es umgekehrt, aber der Sommer ist ja auch unterwegs zu euch. Und das zweite Bild sieht in der Tat nicht sehr natürlich aus, eher so, als ob es zumindest am PC verfremdet wurde. Ihr beide am Campingtisch erscheint da schon wesentlich realer.
Schönes Bild von Euch.
Oma: „Da fehlt das weltbeste nutellabrötchen von mir!“ 😉
Das Bild von dem Teich ist toll. Ich habe nicht verstanden, ob ihr das fotografiert habt oder aus einem Buch ist. Dürfte man in diesen Teichen baden? Oder ist das verboten? Eigentlich müsste es ja gesund sein!
Es macht Spaß, eure Mails zu lesen. Wieviel Grad habt ihr? Gruß, Imta
Ich finde es sieht aus wie gemalt oder mit dem PC erstellt, habe aber ich fotografiert.
Baden darf man in den Tümpeln nicht, die meisten sind glaube ich auch zu warm. Sind zumindest immer Zäune drum und „Danger“-Schilder
das Bild mit euch sieht gut aus … einfach ma auf einem Markt den Tisch raus stellen und frühstücken 🙂 – klingt nach euch
viel spaß noch … 😀