Christchurch: Wieder einen Besuch wert!
Letzte Woche berichteten gleich Spiegel Online und die Süddeutsche Zeitung gleichzeitig aus der drittgrößten Stadt Neuseelands: „Zwischen Katastrophe und Neuanfang“ seien viele Ideen aufgekommen, die die Stadt attraktiv machen – auch für Backpacker. Viele Künstler sind und waren nach dem Erdbeben aktiv, um die Stadt schöner zu machen.
Im Februar 2011 schockte ein Erdbeben der Stufe 6,3 Christchurch zur Mittagszeit, 183 Personen starben, viele Tausende wurden verletzt und unzählige Gebäude wurden zerstört. Die Innenstadt war lange als „Red Zone“ gesperrt und nur für Bauarbeiter mit entsprechendem Ausweis zugänglich. Die Stadt hat aber viel investiert und war kreativ in Zwischenlösungen und neuen Gebäuden: Sie wurde vom Lonely Planet sogar in die 10 interessantesten zu besuchenden Orte aufgenommen.
Vor etwa einem Jahr waren Fabian und ich in Christchurch und haben auch das große Angebot an Jobs auf dem Bau genutzt, um Geld zu verdienen. Wir haben auf unterschiedlichen Baustellen gearbeitet, diese Möglichkeit gibt es auch weiterhin für Work and Traveler. Da noch sehr viele Baustellen vorhanden sind, ist es über die Jobagenturen kein Problem, Arbeit auf dem Bau zu finden – auch ungelernt.
Vor 12 Monaten haben wir Christchurch wieder verlassen, seit dem ist einiges passiert: Freunde, die ich auf dem Bau kennen gelernt habe und in der Nähe der Stadt wohnen berichten ähnlich wie die aktuellen Zeitungsartikel: Es gibt noch viel zu tun, aber Christchurch ist wieder lohnenswert und schön. Gute Aussichten für jetzige Work and Traveler!
Einerseits wegen einigen zerstörten Hostels und andererseits wegen dem neuen Interesse und vielen Jobs in Christchurch ist die Bettenlage allerdings schwierig, Übernachtungen sollten möglichst vorher reserviert werden. Bei längeren Aufenthalten lohnt sich wahrscheinlich ein Zimmer.
(Neues) Sehenswertes in der Innenstadt
Die Red Zone in der Innenstadt ist seit etwa einem halben Jahr wieder aufgehoben, die Innenstadt darf zumindest von Fußgängern wieder komplett genutzt werden, mit dem Auto gibt es noch Einschränkungen. Ein Highlight schon kurz nach dem Erdbeben war das Re:Start Center, dort waren viele kleine Geschäfte in Schiffscontainern untergebracht. Eigentlich nur als kurze Übergangslösung gedacht, wurde das Center schnell beliebt und soll weiterhin betrieben werden. Die Container sind farblich interessant gestaltet, die Läden modern und der Vorplatz schön.
Seit etwa einem halben Jahr ist auch die Kirche in der Innenstadt wieder aufgebaut. Beim Erdbeben stürzte der Turm der Christ Church Cathedral ein und beschädigte den restlichen Teil, die Kirche musste abgerissen werden. Sie war Wahrzeichen der Stadt und großer Besuchermagnet. Als Ersatz wurde eine Konstruktion aus Pappröhren, Holz und Stahlträgern errichtet, der anders und innovativ aussieht und so sicher wieder viele Touristen anzieht, die Cardboard Cathedral.
In der Innenstadt selbst findet man viele kleine Kunstwerke und interessante Ideen, z.B. die Staßenschilder bei der University of Canterbury, den kleinen Fußballplatz zwischen mehreren abzureißenden Häusern hinter der Centre Tuam Library und Bildern auf vielen Wänden.