Von jetzt an unabhängig

| 14. Januar 2013 | 5 Kommentare
hier gibts schon länger keine Briefe mehr

hier in Whangamomona gibts schon länger keine Briefe mehr

Um zum Tongariro Alpine Crossing zu kommen, mussten wir einige Stunden Richtung Osten fahren, was in Neuseeland ja in der Regel noch besseres Wetter verspricht. Die Straße wurde allerdings um einiges schlechter, die Kiwis haben die Straße ‚forgotten world highway‘ genannt. Dass sie die Straße bei Ausbaumaßnahmen in den letzten Jahrzehnten vergessen hatten, war klar zu erkennen, dass hier mal ein world highway war, nicht. Als Highway ist sie hier die größte Straße, vergleichbar mit deutschen Autobahnen, unter denen Landstraßen kommen, … Jedenfalls waren 12 Kilometer nur Schotterpiste, für mich war das Fahren dann aber zumindest nicht so langweilig.

Wir haben ungefähr in der Mitte der Strecke unser Nachtlager aufgeschlagen, auf einer Nebenstraße, dort ist ja eh niemand unterwegs. Am nächsten Morgen ging es nach Whangamomona, die sich seit 1989 Republic of Whangamomona nennen. Die verbliebenen ca. 100 Einwohner waren mit einer Gebietsreform nicht einverstanden und erklärten ihre Unabhängigkeit. Besucher können sich seitdem einen Pass kaufen (nur mit Pass darf man zum alle zwei Jahre im Januar stattfindenden Day of Republic einreisen) oder wie wir einen Stempel in den Reisepass bekommen. All ihre Bemühungen haben sich übrigens nicht gelohnt, ihre Gemeinde wurde aufgeteilt. Das Fest wird aber immer bekannter und zumindest einmal alle zwei Jahre wohnen sie nicht in der Mitte der Vergessenheit.

In Taumarunui, am Ende des vergessenen Highways, gab es wieder ein wenig Zivilisation und vor allem eine Info, bei der wir uns nach dem Tongagriro Crossing informieren konnten. Vor ein paar Monaten war ein Vulkan dort ausgebrochen, seitdem sind einige Straßen gesperrt und man kann nur noch mit Shuttlebussen zu dem Wanderweg. Die fahren nur bei gutem Wetter, anscheinend war ihnen das Wetter nicht gut genug. Wir sind stattdessen ins Schwimmbad, bei den hohen Temperaturen hier braucht man jetzt schon öfter mal ein wenig Wasser.

Fußgängerzone in Hamilton

Fußgängerzone in Hamilton

Da es am nächsten Tag auch keine Busse geben sollte, sind wir weiter in Richtung Norden, wir mussten ja bald in Auckland sein, zum Couchsurfen und, natürlich, zum Konzert. Erst einmal haben wir uns aber Hamilton angeguckt, nette Innenstadt und große Bücherei mit Stromquellen für uns. Im Warehouse haben wir eine neue Gasflasche für den Campingkocher gekauft und auch einen Toaster mitgenommen, leider ist aber unser Spannungswandler zu schwach, den Toaster mussten wir zurückgegeben. Dabei hatten wir uns auf dem Weg zum Auto und beim Sonnenbad in der Innenstadt uns schon auf endlich-keine-weichen-Toasts-mehr gefreut.

Es waren noch 150 Kilometer bis nach Auckland und noch zwei Tage Zeit, wir haben in Bombay an einer Raststätte fast den gesamten nächsten Tag verbracht und sind abends ein Stück weiter gefahren, in ein Neubaugebiet direkt am Meer. Da konnten wir wieder vernünftige Nudeln kochen, zwei Abende vorher hatten wir das wohl bisher schlechteste Campingessen. Die Gasflasche hat  genau in dem Moment, als ich die Nudeln in das nur fast kochende Wasser gekippt habe, sich dazu entschieden, leer zu sein. Wir haben die Nudeln dann noch 20 Minuten einweichen lassen, es gab dann lauwarme und außen sehr weiche, innen aber noch harte Nudeln mit Unmengen Salz und Pfeffer, damit der Brei nicht zu schlimm schmeckt. Das Wasser war dazu extrem chlorhaltig, was den Geschmack der Spirellis nicht verbessert hat.

Sonnenuntergang an usnerem 'Campingplatz'

Sonnenuntergang an usnerem ‚Campingplatz‘

Samstag sind wir morgens nach Auckland gefahren, als erstes zu der Werkstatt, bei der wir auch zur Untersuchung vor dem Kauf waren. Wir brauchen einen neuen TÜV-Stempel und einen Ölwechsel, zum Glück hat beides ohne Komplikationen geklappt. In der Innenstadt haben wir Nora getroffen, mit der wir ihn Tauranga im Hostel gewohnt haben. Dass Neuseeland wirklich klein ist, wussten wir ja schon, aber Auckland hat über eine Millionen Einwohner. Wenn es klappt treffen wir uns die nächsten Tage nochmal mit Nora und Swantje, die zusammen unterwegs sind.

Für Sinjat, unseren Couchsurfinghost haben wir noch Fliesen abgeholt, die er im Keller verlegen will und haben ihm dann ein bisschen im Garten geholfen. Wir wussten ja vom letzten Mal, was wir als Gegenleistung erhalten würden, Whirlpool und von ihm gekochter Curry waren mehr als entschädigend. Das Wetter auch, es sind jeden Tag über 25 Grad und meistens scheint die Sonne

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Kategorie: Blog, Neuseeland

Über den Autor ()

Ich war 8 Monate als Work and Traveler in Neuseeland und habe darüber gebloggt. Nach dem Abi ging es mit einem Freund los, es war definitiv die bisher beste Zeit des Lebens! Ich war in fast allen Ecken Neuseelands, habe unglaublich viele nette Leute und neue Freunde kennengelernt und zur Finanzierung auf Plantagen und auf dem Bau gearbeitet. Jetzt wieder in Deutschland studiere ich in Hannover und bin Autor der meisten Beiträge auf dieser Website ;-)

Kommentare (5)

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  1. Stefen sagt:

    25 C – ja
    Tüv, ohne Mängel – super geil!
    Wiederverkaufswert explosionsartig gestiegen!!!
    Nudeln und Toast könnt ihr behalten.
    Konzert im Netz nachgeschaut:
    Stimme Gina uneingeschränkt zu.
    Schuhe mit Stahlkappen! 🙂
    Sicher ist sicher, ich sach mal nur
    „Nase“ (Insider):-)

  2. Marika sagt:

    Hey. Wassen für nen konzert? 25 grad :O *neid* hier schneits…

  3. Gina sagt:

    Tape den verletzten mit dem nächstgelegenen gesunden Zeh zusammen, das gibt Stabilität. Damit könntest du Dauertanzen und Hopsen, Springen oder so vielleicht überstehen …Und dann würde ich die stabilsten Schuhe anziehen.(mit Stahlkappe)
    Viel Spaß dann gleich
    Gina

  4. Lea sagt:

    coole Fußgängerzone 😉
    Wann ist das Konzert?

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