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| 23. Oktober 2012 | 3 Kommentare

So ein Haus ist doch eine feine Sache! Nach einem zwar ereignisreichen, aber doch recht ungewaschenen Monat weiß man eine Dusche in unmittelbarer Reichweite deutlich mehr zu schätzen als vorher. Natürlich wissen wir trotzdem, was wir an J.D. und seiner Mobilität haben, aber wer weiß, vielleicht freut er sich ja auch ab und zu, wenn er ohne uns an der Straße steht und einfach mal Van sein kann. Jetzt wohnen wir zwar zur Miete in einem Zimmer, aber das Lustige ist, eigentlich haben wir das ganze Haus für uns. Denn seit letztem Freitag ist unser Vermieter Robert noch genau einmal aufgetaucht und das war Samstagvormittag. Aber wir vermuten, dass er aktuell einfach bei seiner Freundin Megan wohnt, daher werden wir vorerst noch keine Vermisstenanzeige aufgeben.

Freitagabend jedenfalls haben uns Malte und Sönke, die wir in Tauranga kennengelernt hatten, gefragt, ob wir nicht mal vorbeikommen wollen. Da die beiden gerade ebenfalls in Christchurch wohnen, war das kein Problem. Also haben wir schön Abendessen gekocht und sind danach noch zum Strand gelaufen, wo eigentlich ein Festival sein sollte. War aber nur eine leere Bühne da. Naja, auch schön, so eine Bühne, kann man sich die Musik dadrauf ja auch einfach vorstellen. Wir sind aber stattdessen lieber wieder zurück in die Wohnung gegangen. Da war schließlich auch Barry, der etwa sechzigjährige, kugelrunde Vermieter der beiden, der seinen Rum selber brennt. Und so war er auch drauf, dermaßen betrunken und fluchend, dass man gut und gern das Tourette-Syndrom hätte diagnostizieren können. Das war zwar am Anfang sehr unterhaltsam, aber irgendwann schon ein bisschen nervig; Malte und Sönke meinten aber auch, so schlimm wäre es bisher noch nicht gewesen. Naja, er ging dann immerhin zeitig ins Bett und ließ seinen Rum zur freien Verfügung stehen und ich muss sagen: rumfluchen kann er gut, Rum brennen aber noch besser.
Nach diesem netten Abend ließen wir den Samstag ruhig angehen und kümmerten uns nur ein bisschen um Arbeit, indem wir diverse Bauunternehmen aus dem Branchenbuch anriefen, allerdings ohne großen Erfolg. Da es auch online keine neuen Angebote gab, klapperten wir Sonntag jede Menge Hostels ab und suchten an den Notizboards nach Jobs. Wir fanden auch einige Angebote, die gar nicht schlecht aussahen, hauptsächlich von Agenturen und nahmen reichlich Telefonnummern mit. Danach guckten wir weiter im Netz und stießen auf die Seite sjs.co.nz (Student Job Search), die ebenfalls viele Jobs im Angebot hatte. Allerdings muss man sich dort registrieren, was wir auch gemacht haben, allerdings dauert die Bearbeitung und Überprüfung bis zu fünf Werktagen. Und da gestern in ganz Kiwiland Tag der Arbeit war, an dem natürlich niemand arbeitet und es außerdem Hunde und Katzen regnete (lustiges Sprichwort übrigens), konnten wir außer Filme gucken wieder nicht sonderlich viel machen.

Stilsicher und kompetent: Jan Weiß, der Baumeister Ihres Vertrauens

Unsere Hoffnungen ruhten da eher auf dem heutigen Tag, an dem wir zu zwei Arbeitsvermittlungen fahren wollten. Was wir auch taten. Bei der ersten, der Canterbury Recruitment Agency, registrierten wir uns, fanden dann aber heraus, dass dort eher Langzeitjobs vermittelt werden und nicht solche für wenige Wochen, wie wir sie suchen. Der Berater sagte uns aber, dass es ein paar Straßen weiter eine andere Agentur gebe, bei der wir dahingehend bessere Chancen haben würden. Wir hatten zwar eigentlich nicht geplant, dorthin zu fahren, aber da es so nah war, schauten wir mal vorbei. Advanced Personnel stand außen dran, klang ja schon mal gut. Die Frau am Schalter informierte uns, dass neue Registrierungen eigentlich nur nach Absprache gemacht würden, sie drückte aber alle (Hühner)Augen zu und nahm uns freundlicherweise trotzdem in die Kartei auf. Und direkt darauf kam ein anderer Mitarbeiter der Agentur vorbei und meinte, es gebe direkt morgen Arbeit für einen von uns! Denn ein anderer Arbeiter war kurzfristig für den Job ausgefallen, da er aufgrund seiner Vorstrafen leider von der Polizei eingesammelt worden war. Ein gutes Umfeld, dachten wir uns, aber das war ja egal, denn es gab schließlich Arbeit. Da Jan genug vom Warten hatte und mehr als ich ein Problem mit weiteren Gammeltagen, entschieden wir, dass er den Job annimmt. Und jetzt muss er morgen früh um 7 mitsamt seiner neuen Ausrüstung auf dem Bau sein. Mann, da krieg ich doch direkt Lust mitzukommen, denn was gibt es Schöneres, als nach einem freien Monat endlich wieder um sechs Uhr aufstehen zu dürfen!

Kategorie: Allgemein, Blog

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Kommentare (3)

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  1. Marika sagt:

    Stimmt, Stefan wo dus sagst, irgendwie Bob….
    Und Bauarbeiter ihres Vertrauens?? Also in dem Aufzug? Wenn ich ja nicht wüsste wärs ist, hät ich angst :O

  2. Lea sagt:

    Jan: geiles Bild … kannst öfter so rum laufen 😉

  3. Stefan sagt:

    Der gute Barry ist ja ein lustiger Zeitgenosse – ich vermute, die Überschrift hat er so oder in ähnlicher Form von sich gegeben. Und dass Kleider (und Helme) Leute machen, demostriert das Bild bestens. Schande über alle, die statt „Jan“ an „Bob“ gedacht haben.

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