Days off

| 24. August 2012 | 8 Kommentare

Heute ist mein zweiter freier Tag in Folge und es ist sehr entspannt, mit starker Tendenz zur Über-Entspannung. Wie im letzten Eintrag beschrieben, habe ich von meinem potenziellen neuen Arbeitgeber schon vor meinem ersten Tag genug gehabt, da ich dreimal ohne Erklärung nicht abgeholt worden war. Schon am nächsten Tag, Mittwoch, gab es etwas anderes zu tun, allerdings nur einen Ein-Tages-Job. Zusammen mit Nina aus Deutschland (woher auch sonst) durfte ich die Wohnung einer ausziehenden Familie putzen. Besagte Familie besitzt Gewächshäuser mit Kräutern und ähnlichem, will den Betrieb jetzt aber verkaufen und hat schon ein anderes Haus gekauft. Zum Glück für uns, denn so konnten wir den Boden schrubben, die Wände und die noch nicht ausgeräumte Einrichtung putzen, was teilweise wirklich recht eklig war. Wir wollten uns beide nicht so gerne vorstellen, wie man in dieser Wohnung leben konnte. Aber immerhin war die Bezahlung mit 13$ netto pro Stunde etwas besser als bei den meisten anderen Jobs und es gab dort drei Hunde, die sich natürlich alle sehr gern streicheln ließen.
Auf dem Rückweg hat Rick (Herbergsvater), der uns hin- und zurückgefahren hat, ohne Spritgeld zu verlangen, gesagt, er habe immer noch nichts von meinem vorigen Arbeitgeber Peter gehört. Allerdings sei es möglich, dass Rick ihn etwas verärgert habe. Denn vor etwa zwei Wochen hat Rick zwei Italiener aus dem Hostel geworfen, weil sie gewisse pflanzliche Substanzen geraucht hatten. Und diese beiden hatten leider bei Peter ihr Geld verdient, somit hatte der zwei Arbeiter weniger. Und fand das wohl nicht so lustig. Aber mir kann das jetzt ja auch relativ egal sein, denn da bin ich ja eh raus.

Am selben Tag hatte auch Kaddo aus unserem Zimmer Geburtstag und zur Feier des Tages sind wir zu Pizza Hut gefahren, wo Jannik uns spendablerweise eingeladen hat. Zurück beim Hostel bin ich mit Jan ins Office gegangen, um Bonbons zu holen. Dort steht so ein Wartezeit-Überbrückungs-Körbchen, das wir in einem unbeobachteten Moment erstmal halb ausgeräumt haben. Und dann hatte Kaddo noch Bier besorgt. Es war zwar Kingfisher, eine indische Marke und mit 10 Dollar pro Sixpack eins der billigsten, aber mein erstes auf der gesamten Reise und hat daher trotzdem gut geschmeckt.

Sonnenuntergang in Tauranga

Jan ist etwas früher ins Bett gegangen, da sein Boss ihn eventuell zwischen 2 und 4 Uhr morgens anrufen wollte, damit er arbeiten kommt. Denn die Wetterfrösche hatten Frost für die Nacht angesagt und in diesem Fall muss man auf der Plantage ein Frostschutzsystem in Betrieb setzen, wofür man Feuerholz verbrennen muss. Letztendlich kam aber kein Anruf und Jan musste erst  zur normalen Arbeitszeit da sein. Ich hatte mal wieder einen freien Tag, allerdings der erste seit längerem, bei dem ich es auch vorher wusste. Also konnte ich zur Abwechslung ausschlafen, statt um sechs aufzustehen und dann den ganzen Tag aufs Abholen zu warten. Aus dem Hostel ist ca. die Hälfte der Leute abgereist und es sind nicht viele angekommen, daher ist es etwas leerer als vorher, was aber auch ganz nett ist. Mit drei Backpackerinnen aus Deutschland (woher auch sonst), die vor ein paar Tagen neu angereist sind, bin ich dann nach dem Frühstück in die Stadt gelaufen, um einige Sachen einzukaufen, sonst war gestern herzlich wenig los. Dann hat sich irgendwie Geschichte wiederholt, es gab wieder keinen neuen Job für mich, Jan musste sich wieder nachts bereithalten, wurde wieder nicht angerufen und ich hatte heute wieder nichts zu tun. Der Tag sah dem gestrigen auch recht ähnlich, ich bin ein bisschen durch die Gegend gestiefelt, allerdings bietet das Wohngebiet von Tauranga, in dem das Hostel steht, nun wirklich keine weltbewegenden Anblicke. Dafür habe ich das Gefühl, die ganze Natur hier sieht immer schön aus. Sonnenauf- und Untergang, oder auch nur von der Sonne angestrahlte Wolken sind fast immer ein Foto wert und wir sind ja noch in städtischen Gebieten, mal schauen was wir noch so alles auf der sagenhaft schönen Südinsel sehen.

Gleich gehen wir zum Kiosk, um uns mal gepflegt Fish’n’Chips zu gönnen. Und dann frage ich mal, ob es morgen Arbeit für mich gibt. Ansonsten eben ein weiterer Day off.

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Kategorie: Blog, Neuseeland

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Kommentare (8)

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  1. Stefan sagt:

    Bis jetzt gefällt mir von allen Wörtern, die ihr bisher geschrieben habt, das Wort „Wartezeit-Überbrückungs-Körbchen“ am besten. So was möchte ich auch bei mir zu Hause stehen haben…

  2. Imta sagt:

    Eure Berichte sind interessant und machen mir viel Spaß. Ich habe sie nur aus meinen Spams rausholen müssen, das hat gedauert.
    Grüße aus Melsungen und weiterhin viel Spaß und spannende Erlebnisse, Imta

  3. Tillmann sagt:

    Ich habe das Gefühl ihr habt zuviel Freizeit!! 😀
    Ist doch schön das ihr mit euren Arbeitgebern so gut zurande kommt.
    Bekommt ihr das Geld am Ende des Tages Cash auf die Hand oder wie läuft das?

    • Jan sagt:

      Fabi hat ein bisschen zu viel bzw. hatte, jetzt gibts ja Fische 🙂

      Geld ist unterschiedlich, bei dem Eintagesjob gabs das direkt, ich werde zur Zeit alle zwei Wochen per Scheck bezahlt, letztes Mal gabs jede Woche einmal eine Überweisung. Macht jeder so ein bisschen wie er will…

  4. Stefen sagt:

    Hallo Fabi, Jan,

    Habe eine neue Gastleserin geworben:

    Imta!

    Karlbernd hat heute Geburtstag, Kuchen ist köstlich.

    Imta ist jetzt, dank meiner und Florians Hilfe, angemeldet.

    Esse noch ne Wurst….

  5. Jella sagt:

    Gleich 3 Hunde – da gabs ja viel zu streicheln. Viele Grüße nach Neudeutschl… äh Neuseeland. Wuff

  6. Lea sagt:

    Cooles Bild 🙂 Ich liebe es Himmerbilder aus Deutschland zumachen.
    Viel Spaß euch bei den Arbeiten, und verdient schön 🙂

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