auf dem Bau

| 28. Oktober 2012 | 4 Kommentare

Der eine freie Tag geht schon wieder zu Ende, Fabi skypt ein bisschen, ich  freue mich, morgen wieder um 5:40 aufstehen zu dürfen. Zeit, ein bisschen was zu schreiben…

Den Helm musste ich dann doch nicht tragen, Bob hat mich auch niemand genannt. Mein neuer Chef Wayne hat mir die Baustelle gezeigt, wir bauen eine Industriehalle für Stahlträger und das Büro nebenan. Ich durfte zum Anfang die Toiletten schallisolieren, damit später auch niemand was vom Geschäft hört. Die Kollegen habe ich in der ersten Pause kennen gelernt, allesamt nett und lustig. Und die Pausen überziehen sie unglaublich gerne.

Obwohl der Job an sich recht entspannt ist, sind 9,5 Stunden einfach anstrengend und ich abends völlig kaputt. Nach ein paar Nudeln und einer Dusche gings ins Bett. Tag zwei begann ähnlich wie der erste auf-dem-Bau-Tag, nach dem Fiberglas musste ich leider Glaswolle zur Wärmeisolierung verlegen. Das Zeug kratzt unglaublich und der Staub setzt die Atemwege zu, die Atemmaske hat mir nicht viel gebracht und ich musste mich am nächsten Tag krank melden, so ordentliche Kopfschmerzen hatte ich schon lange nicht mehr. In den Pausen habe ich mich mit Chris unterhalten, der nicht viel älter als wir ist und deutsch lernt, um ein work&travel Jahr in Deutschland machen zu dürfen.

Cheers! Zu acht im Van…

Zumindest das Wetter hier ist aber super, es ist sonnig und warm, für die gesamte nächste Woche ist auch Sonne und über 20 Grad angesagt, wir konnten den freien Tag zum Einkaufen nutzen. Das Wetter ist mir deutlich lieber als der Schnee bei Euch und endlich wieder Wärme, den deutschen Sommer haben wir ja nicht wirklich mitgenommen.

Samstag ging es wieder zur geliebten Glaswolle, diesmal aber nur bis elf. Da wir in der Regel auch eine Viertelstunde früher Schluss machen, kam mir um kurz vor elf ein Kollege zurück in die Baustelle gerannt: „Scheisse, der Chef ist da, wir müssen jetzt noch bis elf so tun, als würden wir was machen!“ Also haben wir die Baustelle ein bisschen aufgeräumt, alle möglichen Dinge durch die Gegend getragen und gewartet, bis wir endlich nach Hause konnten.

Nachmittags haben Fabi und ich uns mit Chris vom Bau und fünf weiteren Freunden bei Chris zu Hause getroffen, in der Studentenhütte Youtube nach den blödesten Aktionen durchsucht und Fabi hat das ein oder andere Bier ausgegeben bekommen. Um kurz nach sechs ging es dann zu acht in unserem Van zum Stadion (wir hatten nicht damit gerechnet, dass so viele reinpassen), alle Gardinen zu und hoffen, dass die Polizei uns nicht anhält. Das Risiko wäre bei den fünf hinten gewesen; jeder nicht Angeschnallte, auch wenn es keinen Sitz gibt, muss 150$ zahlen.

Wir sind natürlich zum Rugby, mehr wird hier wohl nicht im Stadion gespielt, Canterbury (unsere momentane Heimat) hat gegen Auckland, den ärgsten Rivalen, um die neuseeländische Meisterschaft gespielt und nach schlechtem Start auch gewonnen. Fabi und ich kennen mittlerweile auch fast alle Regeln, unsere sechs Freunde wussten auch nicht viel mehr. Rugby in Neuseeland ist eindeutig friedlicher als Fußball in Deutschland, hier gibt es keinen Zaun zwischen Tribüne und Feld und insgesamt weniger Ordner als für einen Block zu Hause. Trotz größter Rivalität zwischen Canterbury und Auckland. Schade, dass das bei uns nicht klappt

kurz vor der Meisterfeier

Heute hatte ich frei, wir waren mal wieder einkaufen und das Haus ziemlich voll. Robert hat neben seinen eigenen Kindern noch seine Freundin mitsamt vier Kindern hergebracht, dazu noch zwei neue Betten für uns. Jetzt müssen wir zumindest für ein paar Wochen nicht mehr die Matratze teilen.

Die Zeit wurde bei uns übrigens schon vor einiger Zeit umgestellt, sinnvoller Weise jetzt nicht nochmal. Deswegen liegen zwischen hier und Euch meistens einfach umzurechnende 12 Stunden, je nachdem, wo ihr lest.

Kategorie: Blog, Neuseeland

Über den Autor ()

Ich war 8 Monate als Work and Traveler in Neuseeland und habe darüber gebloggt. Nach dem Abi ging es mit einem Freund los, es war definitiv die bisher beste Zeit des Lebens! Ich war in fast allen Ecken Neuseelands, habe unglaublich viele nette Leute und neue Freunde kennengelernt und zur Finanzierung auf Plantagen und auf dem Bau gearbeitet. Jetzt wieder in Deutschland studiere ich in Hannover und bin Autor der meisten Beiträge auf dieser Website ;-)

Kommentare (4)

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  1. Stefan sagt:

    150 $ fürs Nicht-angeschnallt-sein ist ja eine Menge Geld. Ich glaube, bei uns kommt da leider deutlich günstiger weg. Da könnten wir noch was von den Kiwis lernen.
    Schönes Bild im Van, jetzt kenne ich auch die Vereinsfarben von Canterbury.

  2. Marika sagt:

    Ihr sagt Canterbury, eure momentane heimat… Ist Canterbury nicht im Süden von englands?

    • Fabian sagt:

      Ja das stimmt, Canterbury ist eine Stadt in England, aber die Region, wo wir gerade sind, heißt genauso. Kommt wohl daher, dass sich die guten alten Engländer schon vor ein paar Jährchen hier drüben rumgetrieben und das Land kolonialisiert haben.

  3. Lea sagt:

    zu acht im Van … und dann zusammen zum Rugby Spiel – hört sich lustig an 😉

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